Nägel lackieren ist auch Meditation
Transgender und auch Crossdresser kennen das: Manchmal spielt das Seelenleben verrückt und man fühlt sich zwischen den Welten der Geschlechter. Was kann man tun, um sich ein besseres Gefühl zu geben? Wie kann man diese Gefühle einordnen? Wie dagegen angehen? Also haben wir ein paar Tipps zusammengetragen unter dem Motto: Alles für die Seele.
Gefühlschaos
Viele von uns sind mit dem Vorurteil bekannt, dass Frauen Gefühle und Emotionen zugestanden werden, wohingegen ein Mann immer stark zu sein hat. Das ist leider vollkommener Schwachsinn, da auch Männer Gefühle haben. Unter uns: Männer dürfen Gefühle zeigen und sie sollten es sogar tun, denn das erleichtert die Seele und schwemmt davon, was nicht in uns gehört. Also immer raus mit den Tränen, der Wut und all den anderen Gefühlen.
Zwischen den Welten
Auch ein Crossdresser hat nicht jeden Tag Lust, sich zu 100% in Schale zu werfen und auch weibliche Transgender nehmen die Verwandlung nicht jeden Tag auf sich. Das ist ganz normal und gehört zu unserem Gefühlsalltag dazu. Einige Tage geben uns Kraft und machen uns glücklich, andere Tage hingegen werden von einem herben Beigeschmack begleitet. Aber was können wir an solchen Tagen tun, um keiner Identitätskrise zu verfallen?
Es sind die kleinen Dinge
Aus dem Nähkästchen geplaudert: Wenn mir ein solcher Tag begegnet, hilft es mir bereits, wenn ich beim ersten Kaffee des Tages meine Nägel feile und lackiere. Es mag profan klingen, aber dieses Detail gibt mir ein weibliches Gefühl und meine Attitüde verändert sich dadurch schlagartig: meine Handbewegungen werden weicher und ich fühle mich betörend. Wenn es nicht die Nägel sind, ist es eine Nylon Strumpfhose, die ich unter der Alltagskleidung als mein kleines Geheimnis trage. Das ändert die Haltung und gibt mir ein Gefühl von Sexyness. Zu Hause laufe ich, obwohl ich an trägen Tagen ungeschminkt bin, dennoch in Pumps rum. Ich weiß nicht, woran es genau liegt, aber es macht mich glücklich. Was das angeht, haben die Frauen einfach recht: Schuhe machen happy! 🙂
Stressabbau
Gerade nach einem langen Tag auf der Arbeit oder einem Familienfest gibt es nichts besseres, als sich zu Hause in hübsche Kleider zu werfen und mit den Hüften zu kreisen. Klingt komisch, ist aber so. Um Stress abzubauen, greift unsereins in den Kleiderschrank und gibt sich der Verwandlung hin. In meinem Fall ist es so, dass mit jedem Kleidungsstück, ob Rock oder Top, das gute Gefühl weiter ansteigt. Es ist wie ein Glücksrausch. Etwas Handcreme aufgetragen und der Duft erinnert mich an mein zweites Ich; das Ich, das ich gerne häufiger ausführen würde. Und wenn es richtig schlimm ist, dann mache ich genau das: Ich style mich auf, gehe raus, führe mich selbst zu einem Drink aus, und wenn bewundernde Blicke mich streifen, weiß ich, dass ich richtig bin – so wie ich bin.
Wie ist es bei euch? Habt ihr gute Tipps für schlechte Tage?
Über Antworten freuen wir uns auch diesmal, gerne über unsere FB Page!